Das Sportlerehrenmal

Mein Denkmal und ich

Die erste Skulptur wurde gestohlen

Das Turner-Ehrenmal in Sendenhorst und Peter Balvin

Peter Balvin war früher Lehrer für Französisch und Sport an der Bischöflichen Realschule in Warendorf. Heute lebt der 80-jährige in Sendenhorst und hat als Sportlehrer ein besonderes Verhältnis zu einem Denk- und Ehrenmal dort.

Spaziert der Passant am Sendenhorster Hallenbad entlang, so fällt der erste Blick auf das wuchtige Monument aus einem gigantischen Findling. Er wird gestützt von etlichen kleineren Steinen. Das Denkmal hat eine besondere Geschichte.

Es wurde 1924 von Adolf Kröger, dem Vorsitzenden des Sendenhorster Turnvereins, gegenüber der Fachklinik St.-Josef-Stift aufgestellt, mit einer Gedenktafel zum Andenken an 14 nicht aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrte Turnbrüder. Nach 1945 wurde das Denkmal erweitert um einen Gedenkstein für die im zweiten Weltkrieg gefallenen oder vermissten Sportler. Im Jahre 2004 wurde das Sportler Ehrenmal an die heutige Stelle versetzt. Zum 100-jährigen Jubiläum ihres Vereins stellten die Sportler eine modern gestaltete Skulptur zu dem alten Ehrenmal.

Diese Bronze-Plastik mit vergoldeten Innenflächen, die das Licht reflektierten und durch das ständige Leuchten den Blick auf die Gedenkstätte zogen, sollte in die Vergangenheit weisen und das Gedenken an die im Krieg gestorbenen Sportler des Vereins wachhalten.

Erschaffen hatte sie der Sendenhorster Künstler Basilius Kleinhans. Die feingliedrige Skulptur wurde allerdings schon nach wenigen Wochen gestohlen. Der Künstler erklärte sich sofort bereit, ein neues, robusteres Kunstwerk zu schaffen. Eine 70 Zentimeter hohe Bronze, bestehend aus drei aufrechten Verstrebungen und verbunden durch drei von innen vergoldete Verbindungen, stehend als Mahnmal, insbesondere die gefallenen Sportler, niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Gleichzeitig steht die Skulptur als stete Mahnung an die Gemeinschaft, sich der christlichen Verantwortung bewusst zu werden und sich aktiv für Frieden und Versöhnung einzusetzen.

Das bleibt auch das Anliegen von Peter Balvin. Er war bis 2002 Vorsitzender der Sportgemeinschaft Sendenhorst. Mehrmals die Woche führt sein Weg an der Skulptur vorbei. Er erklärt: „Ich spreche als Initiator für unser Denkmal. Bei der Betrachtung denkt man an alle Sportkameraden, die verstorbenen und die lebenden. Bis heute spielt das Mahnmal eine wichtige Rolle bei der Förderung von Verbundenheit und Zusammenhalt in einer Gemeinschaft.“

Maria Nienhaus in der Zeitschrift „Kirche und Leben“ im Januar 2024.

Dieses Bild bietet sich dem Betrachter heute vor dem Hallenbad am Westtor.
Die Tafel listet die Gefallenen und Vermissten des ersten Weltkrieges auf.
Das Ehrenmal am alten Standort hier mit Hans Petry (l.) aus dem Vorstand und dem damaligen ersten Vorsitzenden Peter Balvin.

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