Sportler-Ehrenmal zum 100-jährigen saniert: Sportler mahnen und erinnern

Stellten gemeinsam den sanierten Gedenkort am Westtor vor (v.l.), SG-Geschäftsführer Thomas Erdmann, Unterstützer Kurt Gunnemann, SG-Vorsitzender Karl-Heinz Sandknop, SG-Ehrenvorsitzender Franz-Josef Reuscher, SG-Ehrenvorsitzender Peter Balvin, Veronika Gries (Stadt Sendenhorst), Jürgen Mai (Stadt Sendenhorst) und Hans-Günther Fascies, der den Großteil der Kosten getragen hat.

Natürlich zielt die Arbeit der Sportgemeinschaft Sendenhorst in erster Linie auf die Gegenwart und Zukunft des Vereins. Aber für die SG ist auch die Erinnerungskultur wichtig. Das wurde am Freitagnachmittag am Sportlerehrenmal deutlich, das am Westtor in Höhe des Hallenbades neben der Straße zu finden ist. Und das gerade heute, wie Peter Balvin bei der Zusammenkunft betonte. “Nie wieder!“ sagte der Ehrenvorsitzende der SG Sendenhorst, wofür er von den übrigen Anwesenden viel Beifall erhielt.

Das Turner-Ehrenmal, bei dem den Betrachtern sofort ein großer Findling auffällt; der von einigen kleineren Steinen gestützt wird, hat eine besondere Geschichte, und es besteht in diesem Jahr seit genau 100 Jahren. Bis zum Jahr 2004 stand es übrigens auf der anderen Straßenseite an Mühlenkuhle; musste aber wegen der dortigen Bebauung weichen.

Der Gedenkort wurde 1924 von Adolf Kröger, damaliger Vorsitzender des Sendenhorster Turnvereins; gegenüber dem St.-Josef-Stift aufgestellt und mit einer Tafel zum Andenken an 14 nicht aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrte Turnbrüder aus Sendenhorst versehen. Nach 1945 wurde das Denkmal erweitert um einen Gedenkstein für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen oder vermissten Sportler.

Die Zusammenkunft von Vertreterinnen und Vertretern der SG und der Stadt Sendenhorst am Freitag hatte einen besonderen Grund. Am Turner-Ehrenmal hatte der Zahn der Zeit mächtig genagt, sodass auf der Gedenktafel am Boden kaum noch etwas zu lesen gewesen sei, erklärte SG-Vorsitzender Karl-Heinz Sandknop. Und so wurde Handlungsbedarf gesehen; vor allem auch mit Blick darauf; wie die rund 3000 Euro Kosten für die Sanierung aufgebracht werden könnten.

In diesem Zusammenhang sprach Sandknop einen besonderen Dank an den ebenfalls anwesenden Hans-Günther Fascies aus, SG-Ehrenmitglied und zugleich das „dienstälteste“ Mitglied in der Sportgemeinschaft, dem das Turner-Ehrenmal stets ein besonderes Anliegen war und ist. Für die Sanierung habe Fascies 2000 Euro beigesteuert. Einen wichtigen Beitrag habe auch das Team von Kurt Gunnemann geleistet, das den Abbau der Gedenktafel; deren Transport und die anschließende Wiederherrichtung übernommen habe, berichtete Sandknop.

Peter Balvin; der als ehemaliger Sportlehrer ebenfalls ein besonderes Verhältnis zu diesem Ehrenmal habe, wie er erklärte, erinnerte an den Werdegang der Gestaltung. Zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2010 hatte die SG beim Sendenhorster Künstler Basilius Kleinhans eine filigrane Skulptur in Auftrag gegeben. Diese Bronze-Plastik mit vergoldeten Innenflächen; die das Licht reflektierten und durch das ständige Leuchten den Blick auf die Gedenkstätte zogen; sollte in die Vergangenheit weisen und das Gedenken an die im Krieg gestorbenen Sportler des Vereins wachhalten blickte Balvin zurück; der auch Fotos der damaligen Skulptur mitgebracht hatte.

Wie seinerzeit berichtet, wurde das Kunstwerk aber bereits nach wenigen Wochen abmontiert und gestohlen. Der Künstler schuf umgehend eine neue Skulptur, die den Gedenkort heute noch bereichert. Diese 70 Zentimeter hohe Bronzeskulptur ist robuster und besteht aus drei aufrechten Verstrebungen; die verbunden sind durch drei von innen
vergoldete Verbindungen: Sie solle dazu mahnen, sich aktiv für Frieden und Versöhnung einzusetzen“, sagte Balvin.

Seit der Überarbeitung des Gedenkortes ist dieser auch mit einer Stele versehen. Auf dem oben angebrachten Schild, das Franz-Josef Reuscher, ebenfalls Ehrenvorsitzender der SG, gestiftet hat, gibt es ein paar Erläuterungen zum Gedenkort. Wichtiger ist aus Sicht des Vorsitzenden Karl-Heinz Sandknop aber der integrierte QR-Code. Wer ihn mit dem Smartphone nutzt, kann die Geschichte des Turner-Ehrenmals, erzählt von Peter Balvin in einem Gespräch mit Maria Nienhaus von der Zeitschrift „Kirche und Leben“ , noch an Ort und Stelle lesen.

Veronika Gries zeigt, wie die Hintergründe des Ehrenmals gelesen werden können.

Quelle: Text und Bilder: Josef Thesing, WN Sendenhorst

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